Komma-Regeln und Zeichensetzung

Die Komma-Regeln haben durch die neue deutsche Rechtschreibung eine Vereinfachung erfahren. Es gibt nun einige Fälle, in denen man das Komma einfach weglassen kann. Um die neuen Regeln umsetzen zu können, kann man einfach Regeln wie Paragrafen auswendig lernen, oder man versucht etwas System hineinzubringen.

1. Aufzählung? Ja oder nein?

Als Erstes die Frage, ob man ein Komma setzen sollte oder nicht. Zwischen Aufzählungen wird ein Komma gesetzt. Es sei denn, die Aufzählungen werden mit den Worten und, sowohl als auch und weder noch verbunden.

Beispiele:

Wir machen das sonntags, montags und mittwochs.

Weder machen wir das am Dienstag noch am Donnerstag.

Gilt sowohl für freitags als auch samstags.


Die Reformer der deutschen Rechtschreibung wollen dem Schreiber die Möglichkeit geben, Kommata sinnvoll zur Gliederung von Sätzen und Satzteilen einzusetzen. Alte Grundprinzipien, dass man einen Hauptsatz von einem Nebensatz mit Komma trennt, bleiben selbstverständlich erhalten. Bei einer Aufzählung jedoch, gibt es verschiedene Fälle. Werden beispielsweise gleichrangige Adjektive aufgezählt, so sollte man sie mit Kommata trennen. Sind sie dagegen nicht gleichrangig, so lässt man die Kommata weg.

Ein Beispiel für gleichrangige Adjektive:

Wir wanderten bei trockenen, warmen und windstillen Verhältnissen.

Ein Beispiel für nicht gleichrangige Adjektive:

Angesichts der angespannten wirtschaftlichen Lage halten wir uns zurück.


In letzterem Fall kann der Autor aber Kommata setzen, wenn er der Meinung ist, die Adjektive sind gleichrangig zu werten und will dies extra betonen.

Hier eine Kombination aus beiden Möglichkeiten. Erkennen Sie die Betonung?

Angesichts der neuen, angespannten wirtschaftlichen Lage halten wir uns zurück.

Der Infinitiv und die Infinitivgruppe

Ein weiterer Fall, bei dem man nicht unbedingt ein Komma setzen muss, ist der erweiterte Infinitiv mit zu. Bei einem einfachen erweiterten Infinitiv ist das Komma wirklich nicht notwendig.

Beispiel einfacher erweiterter Infinitiv:

Ich bin hier um Dich kennenzulernen.


Anders sieht es bei Infinitivgruppen aus. Hier gibt es eine ganze Reihe von muss-Regeln. Kommata müssen gesetzt werden, wenn der Infinitiv von einem Substantiv abhängt:

Er war gekommen, um das Land zu erobern.

Außerdem, wenn die Infinitivgruppe mit um, ohne, statt, anstatt, außer und als eingeleitet wird:

Der Motor lief, ohne zu stottern.

Mit stotterndem Motor fahren ist besser, als den ganzen Weg zu laufen.