Substantivierungen
Bei Substantivierungen werden Wörter, Adjektive, Partizipien und auch Verben, plötzlich großgeschrieben. Sie werden gewissermaßen in den Stand eines Substantivs (Hauptwort) erhoben. Am offensichtlichsten ist es, wenn dem Begriff ein Artikel vorangestellt ist.
Beispiel:
Hier ist das Parken verboten.
Das Wandern ist des Müllers Lust.
Das funktioniert auch ohne Artikel. Adjektive und Partizipien, die substantiviert wurden, werden grundsätzlich großgeschrieben. Das heißt, wenn sie allein stehen und nicht zur näheren Beschreibung eines anderen Substantivs dienen.
Beispiele:
Das Beste kommt erst noch.
Im Dunkeln ist gut Munkeln.
Etwas Großartiges wird geschehen.
Ist man sich nicht sicher, ob es sich um eine Substantivierung handelt, kann man nach den Ausdrücken viel, wenig, alles, nichts, genug, etwas und allerlei Ausschau halten. Diese, in Verbindung mit Adjektiven und Partizipien, sind untrügliche Merkmale einer Substantivierung.
Beispiele:
Er machte nicht viel Aufhebens um die Angelegenheit.
Wenig Nützliches ist hier zu finden.
Alles Mühen half nichts.
Nichts Geringeres sollte es sein.
Wir haben genug Nützliches gefunden.
Zu essen gab es allerlei Gemischtes.
Im Umkehrschluss könnte es sein, dass es sich nicht um eine Substantivierung handelt. Wenn sich Adjektive konkret auf ein Substantiv beziehen, werden sie kleingeschrieben. Auch wenn sich diese in einem anderen, vorangehenden Satz befinden.
Beispiel:
Die dümmsten Bauern ernten die dicksten Kartoffeln. Gilt auch für die nettesten, die ausgeschlafensten, die frisch rasiertesten usw.
Paarformeln sorgen immer noch für einige Verwirrung. Früher musste man unterscheiden, ob diese gebeugt oder ungebeugt waren, wie zum Beispiel dick und dünn bzw. die Dicken und Dünnen. Nach der Reform sollte man Paarformeln, die sich auf Personen beziehen, immer großschreiben.
Beispiel:
Ein Spiel, geeignet für Jung und Alt.
Bekleidung für Große und Kleine, Dicke und Dünne.
Sie schufteten von früh bis spät.
Aus alt mach neu.